Das Abitur hatte ich in der Tasche. Da blieb nur die Frage: Was mache ich jetzt? Dass ich studieren wollte, war für mich genaus klar wie ich das Abi hatte machen wollen. Nur welcher Studiengang es sein sollte, das war mir nicht ganz so klar. Fächer mit einem Numerus Clausus kamen wegen meines Abiturs nicht in Frage – und so langsam begann ich, meine Faulheit zu bereuen. Schließlich entschied ich mich dazu, Kunstgeschichte und Jura zu studieren. Diese etwas ungewöhnliche Kombination hatte einen bestimmten Hintergrund: Ich wollte Kunstsachverständige werden. Glücklicherweise fand ich in Münster eine Universität, die mich mit meinen Noten annahm. Also packte ich meine Sachen und zog in ein Kakerlakenverseuchtes Zimmer im Studentenwohnheim. Das Haus war eher trist, aber pünktlich abends um 18 Uhr konnte man zuhören, wie eine Zimmernachbarin „Kontakt“ mit ihrem Freund hatte. Jedenfalls schätze ich, dass es ihr Freund war.
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Das Unileben
10. Juni 2012 | Autor: ela